Stand: 21.6.2023: Hinweis an meine Leser: Dieser Reisebericht ist noch nicht fertiggestellt. Die Bilder fehlen noch. Ich bemühe mich jedoch.
Komm, ich nimm Dich mit nach Plech
Höhlenromantik pur – viele bizarre Felsformationen und gleich drei Höhlen.
Blank liegende Felsen mit skurrilen Formen.
Der etwas seltsam klingende Name des Ausgangsortes Plech hat tatsächlich etwas mit Eisen zu tun, allerdings überhaupt nichts mit dem modernen »Blech«, wie wir es heute kennen. Er kommt von »blaejen«, und das bedeutete im Mittelhochdeutschen so viel wie einem Schmelzofen Luft zuführen, also ihn anblasen. Im 15.Jahrhundert wurde bei Plech tatsächlich Eisen abgebaut, auch wenn man heute davon nichts mehr sieht.
Unsere Wanderung beginnt an dem großen Platz vor der Schule von Plech.
Nachdem wir am Waldrand das Schild „Höhlenweg“ entdecken geht’s gleich ziemlich heftig bergauf durch den bunten herbstlichen Buchenwald bis zu den Plecher Klippen.
Kurz nach dem Anstieg, stoßen wir auf eine massive Felswand. Das ist der Beginn der Plecher Klippen, einer ganzen Reihe von Kletterfelsen, die uns weit in die Vergangenheit zurückblicken lassen. Vor 150 bis 200 Millionen Jahren, in der Zeit des Jura, lag hier ein großes Meer, in dem Tiere lebten, die Kalkgehäuse oder Kalkschilde trugen. Starben diese ab, so sanken sie auf den Grund und bildeten im Laufe der Jahrmillionen gewaltige Kalkschichten. Aufgrund geologischer Verschiebungen hob sich der Meeresboden und das Meer trocknete aus. So entstanden hohe Berge und Täler, die durch die Erosion wieder abgetragen wurden. Da Kalk ganz leicht wasserlöslich ist, entstanden innerhalb der Felsen Höhlen. Im Laufe der Jahre wurden durch Verwitterung Eingänge zu den Höhlen freigelegt. Wo die Kalkfelsen steil aufragen, kann sich keine Humusschicht halten und die blanken Felsen bleiben sichtbar. Wir stoßen entlang unseres Weges immer wieder auf bizarre Felsauswaschungen, um die sich unser Weg schlängelt. Ziemlich am Ende der Plecher Klippen kommen wir an das Fleischloch, eine tiefe Höhle, die sich etwa 60 Meter
in den Fels hineinzieht und die man leicht übersehen kann, ist es doch eher eine Spalte im Boden. Der Eingang wurde durch eine Sprengung künstlich erweitert, wohl, um die Höhle leichter erkunden zu können. Das half jedoch nicht sehr weit, denn schon nach drei Metern ist der Höhlengang durch herabgefallenes Gestein fast verschlossen, sodass nur erfahrene Höhlenforscher mit entsprechender Ausrüstung passieren können. Ihren Namen bekam die Höhle, weil ein Mann, der den Bauern bei ihren Hausschlachtungen immer Fleisch gestohlen hat, sein Diebesgut in einem hölzernen Fass im Inneren der Höhle versteckte.
Weiter ging es, und dann hatten wir die ersten Orientierungsschwierigkeiten. Die Wegstrecke wurde geändert, die alten Schilder überklebt. Jedoch wurde das Überklebte Zeichen von Kampfwanderern wieder abgerissen. Doch nun weiter auf einer ziemlich langen Forststraße, die auf der anderer Straßenseite in den Wald führt. Bei der ersten großen Biegung sind wir rechts, zum Waldrand runtermarschiert und sind dann dem Wanderzeichen, daß ein gelber Pfeil war, der jedoch immer nach rechts zeigte, gefolgt. An Abzweigungen war dann das Holztäfelchen, auf dem das Schild befestigt war mit einem Pfeil nach der richtigen Richtung versehen. Aufpassen musste man schon. Das hatte uns auch die kleine Tochter der Familie, die vor uns lief, bestätigt: Beim nächsten Mal sollen wir ein Kind mitnehmen, Kinder finde. alle Schilder. Jawohl, etz wiss’mers. Wor sind durch den lichten Buchenwald hoch zu den „Rohenlöchern“, zwei großen Karsthöhlen, die bereits den Menschen in der Jungsteinzeit Unterschlupf boten. Mit unserer Handy-Lampe konnten wir herzlich wenig sehen, Höhlenbären haben wir auch nicht getroffen, aber inzwischen hatten wir einen Bärenhunger.
Im Rucksack sind unsere Butterbrote, Gemüse, Nussriegel und Getränke. Weiter ging es abwärts Richtung Tal und wo der Weg eine Rechts-Biegung machte, sind wir linkerhand auf eine frisch gemähte Wiese und haben unsere Brotzeit genossen. Mahlzeit! Wir hätten noch stundenlang hier bleiben können, Sonnenschein, Ruhe, ein weiter Blick über Wiesen, Hecken und kleinen Waldstückchen, halt richtig kitschig schön
Aber – nützt ja nix. Auf unserem Weiterweg lang noch eine schöne Höhle, in die wir ziemlich weit hineingehen konnten und die versteckt rechts am Wegrand hinter einer Hecke über eine Trampelpfad erreichbar war. Das nächste Highlight war nur ein paar hundert Meter weiter zu bestaunen und zwar die „Saalburggrotte“, die wir nicht weit vom Waldrand finden. Das ist ein aus dem Waldboden aufragender Fels, den man mit etwas Phantasie für eine versteinerte Burg halten konnte. Wir haben jetzt keine Burg gesehen, weil – es war ja auch keine.
Es ging ziemlich weglos, aber markiert weiter Richtung Plech. Eine herrliche Landschaft, offene Wiesen, hier ein Wäldchen, dort ein Wald. Über ein hölzernes Brückchen ging es links bergauf und oben hatte der Tourismusverband eine wunderbare hölzerne Doppelliege hingezaubert. Nachdem niemand weit und breit war, und die Holzliege, die am Waldrand vor einer großen Sonnenblumenwiese stand, also frei war, haben wir das Angebot dankend angenommen und uns ein wenig gesonnt.
Nachdem wir so eine Zeitlang vor uns hingelümmelten, gingen wir weiter durch einen romantischen Weg, der durch Hecken an beiden Seiten eingerahmt war, bis zur Verbindungsstraße nach Plech und von dort wieder zurück zur Schule, wo Gabi’s Auto stand.
In dem Schulhaus befindet sich unter anderem das Deutsche Kameramuseum, daß wir dann allerdings nicht mehr besuchten.