Von Fürth bzw. Gundelsheim/Ofr. nach Maulbronn
Unser heutiges Ziel ist das Kloster Maulbronn im Nordschwarzwald (https://www.kloster-maulbronn.de), welches seit Dezember 1993 UNESCO-Welterbe ist. Wir übernachten in Lienzingen im Haus „Zum Nachtwächter“
Fast wie ausgemacht, auf die Minute, sind wir am Marktplatz in Bad Mergentheim eingetrudelt.
Heute ist Markttag, wir flanieren über den schönen Marktplatz und genießen erst einmal einen Cappuchino und einen Café Cremé, bevor es weitergeht.
Wir fahren in Schöntal an einem alten Kloster, dem Zisterzienser Kloster Schöntal vorbei, blinken rechts und schon geht das los mit unserem heutigen Besichtigungs-Marathon.
Nicht weit entfernt liegt das Örtchen Jagsthausen, wo damals der Ritter Götz von Berlichingen residiert hat. Ritter Götz von Berlichingen (um 1480–1562) spielte im süddeutschen Bauernkrieg eine wichtige Rolle. Sein Grabmal steht im Kreuzgang von Kloster Schöntal
Wir fahren weiter durch das Jagsttal und dem Neckar entgegen und gelangen schließlich nach Gundelsheim am Neckar, der Partnergemeinde von Gundelsheim in Oberfranken, dem Ort, in dem Günther seit einigen Jahren mit seiner Silvia lebt. Es gibt Weinberge zu sehen und wir können auch einen Blick auf den Neckar werfen.
Im Ort finden wir dann eine Pizzeria, wo wir uns ein kühles Getränk gönnen.
Kloster Maulbronn
Am frühen Nachmittag erreichen wir unser heutiges Tagesziel und haben noch soviel Zeit, dass wir noch zu unserem Quartier nach Lienzingen fahren können. Um 16:15 Uhr beginnt die letzte Führung für heute und wir werden ausführlich in das ehemalige Klosterleben eingeführt.
Maulbronn – wieso Maulbronn?
Bernhard von Clairvaux gründete 1115 den Orden der Zisterzienser als Reformorden der Benediktiner. Unmittelbar danach gründeten Mönche aus Burgund das Kloster Maulbronn. Ritter Walter von Lomersheim lud seinem Maulesel einen Geldsack auf und ließ das Tier ziehen. Dort, wo es anhalten und die Last abwerfen würde, wollte er ein Kloster bauen. Der Maulesel blieb auf seinem Weg an der Stelle des heutigen Klosters stehen und brachte durch Hufschläge eine Wasserquelle aus dem Fels hervor. Eine andere Legende besagt, dass Mönche einen Maulesel mit auf den Weg genommen und eben an jener Stelle ihr Kloster bauten, wo das Tier stehen geblieben sei und getrunken hätte. Ist doch logisch, oder?
Bruder Jakob und seine Maultaschen
Um ein wertvolles Stück Fleisch, in dessen Besitz er zufällig gelangte, (da ein Dieb dieses Stück Fleisch bei seiner Flucht verlor) während der Fastenzeit nicht verderben zu lassen, versteckte es der findige Maulbronner Laienmönch Jakob in Teigtaschen. Die Maulbronner Nudeltaschen wurden später abgekürzt zu „Maultaschen“ und entwickelten sich zu einem beliebten schwäbischen Gericht.
Der Volksmund nannte daraufhin die Maulbronner Nudeltaschen, also die Maultaschen fortan auch „Herrgottsb’scheißerle“
Maulbronner Persönlichkeiten
Hermann Hesse, der Träger des Literatur Nobelpreises, ging im Maulbronner Kloster zur Schule und setzte dem Kloster auch in der Erzählung „Unterm Rad“ ein literarisches Denkmal.
Johannes Kepler – ein astronomisches Genie, fand heraus, dass sich die Planeten auf elliptischen Bahnen bewegen. Durch seine Forschungen wurde er weltberühmt.
Georg Herwegh war Schüler im evangelischen Seminar in Maulbronn, später Schriftsteller und politischer Aktivist der Revolution von 1848.
Lienzingen
Etwas außerhalb von Maulbronn liegt das Städtchen Lienzingen, wo wir den heutigen Tag im Hotel „Zum Nachtwächter“ beschließen und beim Abendessen im Hof noch ein wenig über den heutigen und auch die nächsten Tage plaudern.