Komm, wir nehmen Dich mit in den Urwald
Der Hainich war jahrzehntelang militärisches Sperrgebiet. Große Bereiche des Waldes wurden daher kaum betreten und nicht genutzt, so dass sich dort die Waldbestände ungestört entwickeln konnten. Am ursprünglichsten präsentiert sich der Wald in der Nähe der ehemaligen Schießbahnen.
Der Südteil des Hainich, der Kindel, wurde seit 1935 durch die Wehrmacht militärisch genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieser Bereich durch die sowjetische Armee noch einmal erweitert und erst 1991 zur zivilen Nutzung freigegeben. Die großen Kahlflächen sind durch das Militär entstanden. Aber wie sich zeigt, ist der Wald nur schwer zu ruinieren. Kraftvoll verwandeln sich im Nationalpark die Sukzessionsflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes nach und nach in Wald. Hier ist gefragt, was der Mensch fast verlernt hat: Nichtstun und Geduld. Seither ist im Nationalpark eine Dynamik der Waldentwicklung zu beobachten – in Mitteleuropa eine seltene Gelegenheit.
Ein Teil der unzugänglichen Gebiete wurde selbst vom Militär nicht genutzt. Dort entwickelt sich der Urwald schon seit Jahrzehnten im Stillen.
Im bewirtschafteten Teil des Hainich, außerhalb des Nationalparks, ist naturnahe Waldbewirtschaftung Tradition. Seit Generationen pflegen die Laubgenossen und Förster den Plenterwald, in dem die stärksten Bäume, einzelbaumweise gefällt werden. Derart forstliche und biologische Nachhaltigkeit ist ein eindrucksvolles Beispiel für ökologisch wertvollen Wirtschaftswald. © https://www.nationalpark-hainich.de/de/nationalpark/nationalpark-hainich/geschichte.html
Sonntag, 26. Mai 2024
Um 5:45 Uhr schellt der Wecker, mitten in der Nacht. Das Wetter ist frühlingshaft schön, kein Regen, 12 Grad
Um 7:30 Uhr geht’s los, Abfahrt nach Gundelsheim/Ofr.
In der Mühltalstraße fällt mir auf, dass der Integralhelm klappert, also nochmal umgedreht und gegen Jethelm umgetauscht. Klappern geht ja gar nicht!
Gegen 8:30 Uhr bin ich in Gundelsheim angekommen, Günther ist beim Aufsatteln.
Günther hat ganze Arbeit geleistet und uns eine sehr schöne und kurvenreiche Strecke ausgesucht. Wir rollern erst einmal bis zum Klosterberg Banz, von welcher man eine prächtige Aussicht auf das Maintal hat und fahren dann weiter bis nach Rödental zum Schloß Rosenau, welches sehr sehenswert ist. Für eine Besichtigung haben wir uns zwar keine Zeit genommen, aber für einen Kaffee und ein feines Stück Kuchen im schloßähnlichen Schloßcafé, wo wir von der Dame des Hauses auch noch eine Führung durch die edlen Räume bekommen haben. Doch wir müssen weiter.
Am Rennsteig kurz nach Masserberg, wo gestern der Rennsteiglauf stattfand, haben wir noch ein Picknick eingelegt. Nun ging es über eine traumhafte Strecke, kilometerweit, kurvig und gebirgig durch den Thüringer Wald bis nach Neustadt am Rennsteig.
Unterwegs hielten wir am Parkplatz vom Schneekopf. Der Schneeberg ist 978 m ü. NHN und der zweithöchste Berg nach dem Großen Beerberg mit 983 m. Die Aussichtsplattform des Aussichts- und Fernmeldeturms würde man über 126 Stufen erreichen und sich dann auf 1001,1 m ü. NHN befinden, dem höchsten Punkt Thüringens.
Leider ist der Turm und auch das dazugehörige Gasthaus derzeit geschlossen, wir sind also nicht dort hin.
Auf dem Parkplatz Sonnenwiese kurz vor Oberhof haben wir kurz gestoppt, bevor es dann zum Parkplatz am Rondell Oberhof Infozentrum Rennsteig weiterging. Die nächstgrößere Stadt war dann Ohrdruf und nach wenigen Kilometern sind wir nach Gotha, der kleinen und feinen Residenzstadt mitten in Thüringen gelangt.
Gotha
Kleiner Stadtbummel, wir bewundern die „WasserkunstGotha“ eines 1895 fertiggestelltem System zur Bewässerung von Brunnen und Springbrunnen sowie zur örtlichen Wasserversorgung und zugleich eine Sehenswürdigkeit in der historischen Altstadt Gothas. Fotoshooting am imposanten Schloß Friedenstein.
Bad Langensalza
Am späten Nachmittag sind wir in der Rosenstadt Bad Langensalza angekommen und haben unser Quartier gesucht. In der August-Bebel-Straße haben wir es schlußendlich gefunden. Die Vermieterin war allerdings zu einer Geburtstagsfeier unterwegs und wir hatten das Glück, dass die Nachbarin uns in’s Haus ließ. Die Schlüssel haben an der Tür gehangen, so dass wir zuerst einmal unser Gepäck hineinbringen und die Zimmer verteilen konnten. Wir haben uns ein wenig frisch gemacht und sind dann losgezogen.
Günther hat mir bei einem Stadtbummel Langensalza nähergebracht und wir haben die Bergkirche aus weißem Travertin besichtigt, Gegen Abend haben wir im Biergarten der Stadtwaage lecker gegessen. Es gab natürlich zum Auftakt eine edle „Thüringer Bratwurst“. Wir bummelten weiter und bestaunten die Rumpelburg, ein Kinderparadies
und fanden das Geburtshaus von Christoph Wilhelm Hufeland, (1762 – 1836). einem deutschen Arzt, königlicher Leibarzt, Sozialhygieniker sowie klinischermLehrer, Professor der Medizin in Jena und Berlin und „Volkserzieher“. Bekannt sind die in ganz Deutschland zu findenten Hufeland-Kliniken.
Im hübschen Rosen-Garten unseres Quartiers haben wir zum Abschluss noch den Rotkäppchen-Sekt getrunken, den uns die Vermieterin im Wohnzimmer bereit gestellt hatte.
Die letzte Amtshandlung war heute, dass wir beide Roller vom Parkplatz vorm Haus in den Hof hinterm Haus umgeparkt hatten.
Montag, 27. Mai 2024
Langensalza-Tag
Das Wetter war wolkig, manchmal ein bisschen sonnig, manchmal ein bisschen Regen. Heute ist unser Langensalzatag.
Günther und ich sind durch den Kurpark gelustwandelt, haben das Klagetor erklommen, haben das Friederikenschlösschen-Garten mit Orangerie, einem Brunnenhäuschen und einer Remise, besichtigt.
Daraufhin wanderten wir zu den Themen-Gärten
Wir besuchten den Rosengarten und das Rosenmuseum, leider haben derzeit nicht allzuviele Rosen geblüht, das Wetter der letzten Wochen war einfach zu schlecht, Nichtsdestowenigertrotz hatte auch das Rosencafé an diesem Montag geschlossen.
Weiter ging’s zum Japanischen Garten „Kofuko no Niwa“ (Garten der Glückseligkeit) mit dem authentischen japanischen Teehaus „Sei Sen An“ der sehr schön gestaltet ist
Man fühlt sich nach Japan versetzt, findet Ruhe beim Inswassergucken, beim Gequake der Frösche und beim Beobachten der großen Koi-Karpfen, es gibt verträumte Steingärten und eine ganze Reihe alter Bonsaibäumchen.
Leider findet das japanische Teezeremoniell sehr selten statt
Der Magnoliengarten konnte sogar kostenlos besichtigt werden, leider war die Magnolienblütenzeit bereits vorbei.
Des weiteren besitzt Bad Langensalza auch noch einen kleinen botanischen Garten, der auch vom Wetter sehr in Mitleidenschaft gezogen war
Das Apothekenmuseum im Haus Rosenthal, einem der ältesten Gebäude Bad Langensalza hatte leider geschlossen, so dass wir auch den Apothekergarten nicht besichtigen konnten
Wir gönnten uns neben dem alten Rathaus im „Bistro am Marktbrunnen“ ein Mittagsmenü. Uns wurde eine Kartoffelsuppe, eine Sülze mit Bratkartoffeln und Salat sowie ein Eis für 12,90€ gereicht – da kann man nichts dagegen haben
Dann wurde die Marktkirche, die aus Langensalzaer Travertin errichtet wurde, besichtigt.
Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir das Arboretum und haben dort eine schöne Zeit verbracht. Ein Arboretum ist eine Sammlung von nicht in Pflanzgefäßen wachsenden, verschiedenartiger, oft auch exotischer Gehölze. dies kann beispielsweise ein botanischer Garten sein, in dem hauptsächlich Bäume und Sträucher angepflanzt werden. (©Wikipedia)
Es fängt vorsichtig zu regnen an, wir laufen wieder in die Stadt und suchen Zuflucht vor dem stärker werdenden Regen in einer Eisdiele wo wir uns eine Kaffee und ein leckeres Eis gönnen
Nach dem Eis ist vor dem Abendessen, also treten wir den Heimweg an, kaufen uns noch Gemüse, Käse und zwei Kaltgetränke beim Netto um die Ecke, beim Bäcker gab es auch noch ein halbes Zwiebelbrot und nun kann es losgehen.
Günther hat Caprese, also Tomaten Mozzarella, auf Thüringische Art zubereitet, dass ist dann die Variation ohne Balsamicoessig und ohne Basilikum
Wir sitzen im Wohnzimmer und philosophieren darüber, was wir denn am Dienstag anstellen wollen
Dienstag, 28. Mai 2024
Dieser Dienstag gehört dem Nationalpark Hainich.
https://www.nationalpark-hainich.de/de/index.html
Wir fahren gegen halb 10 Uhr zum Nationalparkzentrum Forsthaus Thiemsburg, das um 10 Uhr öffnet. Wir lassen den Museumsteil und die Wurzelhöhle links liegen und besuchen als erstes den Baumkronenpfad. Der Baumkronenpfad schlängelt sich auf einer Länge von 540 m vom unteren Kronenbereich hinauf bis zu den Spitzen der Urwald-Baumkronen. Hier oben ist alles anders. Der Klang der Vogelstimmen gewaltiger. Luft und Licht reiner. Die Blätter zarter, der Himmel näher. Der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich führt mitten durchs Blattwerk stattlicher Laubbäume bis über ihre Wipfel. Behutsam gibt der hölzerne Weg das Geheimnis der sonst unerreichbaren Baumgiganten preis.
Nach Gucken, staunen und fotografieren haben wir erst einmal Appetit und gönnen und im Biergarten eine Thüringer mit Kartoffelsalat. Anschließend suchen wir uns den Weg zum Märchennaturpfad Feensteig. Leider hatten die Feen heute ihren freien Tag und somit konnten sie uns nicht unter die Arme greifen um uns über die tonreichen, verschlammten und rutschigen Wege tragen. Wir sind diese Wege dann mit stark unterdrückter Freude, watschelnd, schmatzend und mit einem durchschnittlichen Tempo von ungefähr 5 Ångström pro Woche durchgematscht, immer darauf achtend, dass wir im Läbberi nicht ausrutschen und uns vollsauen.
Der Feensteig hingegen war dann einwandfrei zu begehen, verzauberte Waldriesen, sprechende Raben, Wurzelzwerge, weise Frauen im Nebel, wispernde Zweige und gute Feen. Der Urwald ist tief, dunkel, und plötzlich tut sich unerwartet eine wunderbare Lichtung auf. Ein Märchenwald eben. Wer in den Hainich-Urwald kommt, wird verwandelt – so oder so.
Nachdem wir rückwärts das Tor zum Hainich durchschritten haben machten wir uns wieder auf den schlammigen Rückweg und besichtigten die Wurzelhöhle im Nationalparkzentrum Thiemsburg, die uns sehr interessante Einblicke in die Welt, die unter dem Erdboden existiert und lebt, gab. Skurriles aus der Unterwelt gibt es hier zu bestaunen.
Bisher blieb das Leben der Unterwelt uns verborgen. Hier wurden die kleinen und großen Wunder der Zersetzung, skurril anmutende Krabbeltierchen und nervenzerreißende Räuber-Beute Begegnungen präsentiert.
Gleich neben der Wurzelhöhle gibt es das Forsthaus Thiemsburg, wo es für uns einen Kaffee und ein Stück leckeren Kuchen gab. Leider wurden wir nicht von Jeannie, dem Serviceroboter bedient, konnten ihn aber bestaunen.
Im Reich des Fagati
Zum Abschluß schlenderten wir noch über den Abenteuerwildnis-Spielplatz „Im Reich des Fagati“ Ein großer, uriger Wald verbirgt mehr als das was in den Lehrbüchern steht. Er erzählt seine eigenen, sonderbaren Geschichten. Eine dieser Geschichten ist die vom kleinen Fagati – ein Wesen, das tief in den Senken des Hainichwaldes lebt. Es ist klein, kugelig, hat ein flauschiges Fell und tütenförmige Ohren, die es in alle Richtungen drehen kann. Und es ist sehr selten! Es lebt nur hier, im wilden Hainich. Denn nur hier findet es das, was es zum Leben braucht: Viele morsche, knorrige Buchen, schmackhafte Kräuter und viel Ruhe, in einem großen Wald der bis zum Horizont reicht, ganz ohne Straßen und Häuser der Menschen.
Zurück in der Welt
Als wir dann wieder in die reale Welt zurückkehrten, wollten wir uns nicht von schmackhaften Kräutern und herzhaften Wurzelballen ernähren, sondern in’s Schnitzelhaus gehen, welches Günther von seinem früherem Ausflug in den Hainich kannte. Dort gab es dann für Günther ein kollosales Thüringer Schnitzel und für mich regionaltypische Rigatoni Arrabiata. Serviert mit einem guten Bierchen und guter Laune. Was will man mehr?
Mittwoch, 29, Mai 2024
Mittwoch, was hammer denn am Mittwoch g‘macht?
Günther wollte unbedingt nach Mühlhausen. Das sind ca. 25 km Fahrstrecke. Also – nix wie hingerollert.
Mühlhausen/Thüringen – hieß früher Mühlhausen Thomas-Müntzer-Stadt
Der Himmel hängt nicht voller Geigen sondern voller Regenwolken.
Es war jetzt nicht das allerbeste Wetter – doch wir sind ja nicht aus Zucker!
Günther und ich sind mit den Rollern nach Mühlhausen/Thüringen gefahren, welches bis 1991 Mühlhausen Thomas-Müntzer-Stadt hier, und haben neben der Kirche „Divi Blasii“, was „Kirche des göttlichen Blasius“ bedeutet, geparkt und diese Kirche dann sogleich besichtigt. Heute Mittag wäre Orgelkonzert und gerade sind die Proben zugange. Wir hören das Stück „Gabriella’s Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ mit Orgel und Trompete.
Das Tourist-Office wird gesucht und wir finden es in einer kleinen Gasse, gleich gegenüber vom alten Rathaus. Mühlhausen ist eine alte, fachwerkreiche Reichsstadt. Wir konnten kostenlos die schönsten Räume im Rathaus besichtigen und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überaus prächtige Holzvertäfelungen, sogar die Decken sind bemalt.
Im Anschluß suchten wir den Zugang zur Stadtmauer, die auf 1,5 Kilometern begehbar sein soll. Mit dem Bauernkrieg im Jahre 1525 wurde Mühlhausen durch den Prediger Thomas Müntzer und seinen Mitstreiter Heinrich Pfeiffer zum Zentrum von deren radikalreformatorischer Bewegung: „Die Macht soll gegeben werden dem gemeinen Volk“. Die „Mühlhäuser elf Artikel“ und ein „Ewiger Rat“ sollten die Herrschaft von Patriziern und Adel in der Stadt für immer beenden. Mühlhäuser Bürger nahmen auch an der Schlacht bei Frankenhausen 1525 teil. Nach der Niederlage der Bauern wurde Thomas Müntzer vor den Toren der Stadt hingerichtet. Heute erinnert ein Denkmal am letzten erhalten gebliebenen Stadtmauertor, dem Frauentor, an ihn. Frei nach ©Wikipedia
Am Frauenturm bestiegen wir, nach Entrichten unseres Obolusses, die weitläufige Stadtmauer, die in den Tortürmchen auch museale Räumlichkeiten bot, die vieles über die Stadtgeschichte Mühlhausens erklärten.
Nachdem wir nach geraumer Zeit wieder die Straße erreichten, drehten wir der Stadtmauer den Rücken zu und pilgerten durch die großzügige Fußgängerzone, aßen zu Mittag eine korrekte Thüringer Bratwurst auf die Faust und kehrten dann zu unseren Rollern zurück. Vor dem Regen flüchteten wir dann aber zuerst nochmal in die Divi Blasii-Kirche und nach einiger Zeit in die Küsterstuben gegenüber, wo wir uns eine Kaffee und ein Stück Kuchen gönnten.
Weiter ging’s. Wir fahren nach Kammerforst in’s Hainich-Naturparkinfo-Haus, wo von der Dame des Hauses einen langen, wirklich sehr langen Vortrag über den Hainich zu hören bekamen.
Da das Wetter mehr unbeständig, als beständig war, beschlossen wir zum Wander-Parkplatz Zollgarten zu fahren und dort ein bisschen zu wandern. Unser Ziel war die Fuchsfarm, die schon vor langer Zeit aufgegeben wurde und die Füchse in Freiheit gelassen wurden. Wir bekamen in der Baude ordentliche Schmalzbrote und Würzfleisch zu futtern, währenddessen vor unseren Augen ein Kittelwascher niederging, der sich gewaschen hatte.
Als wir mit dem späten Mittagsmahl fertig waren, hörte auch der Regen wieder auf und wir konnten dann auf dem Wanderweg über den Hünenteich und Wildkatzenkinderwaldspielplatz zurück zum Parkplatz Zollgarten zurückwandern. Wir sind auf Nebensträßchen nach Bad Langensalza zurückgefahren. Der Tag neigte sich zu Ende und war gut mit Erlebnissen gefüllt. Eine runde Sache eben.
Donnerstag, 30. Mai 2024
Reechen wärmer kriechen
Ein Blick aus unserem Küchenfenster läßt unsere Stimmung nicht steigen. Der Himmel ist mausgrau. Grauenvoll – Regen. Ein Festtag für alle Regenwürmer der Region.
Ein letztes Mal Original Thüringer Müsli und dazu echter Langensalzaer Espresso aus dem Nescafé Beutelchen.
Gut gestärkt und eingepackt, wie zwei Michelin-Männchen treten wir die Heimreise an.
T-Shirt, Softshell-Jacke, Motorrad-Jacke und die Regenjacke haben gemeinsam übereinander angezogen schon die Eigenschaft eines Korsetts. Da muss man schon mit offenem Visier fahren, damit man genug Sauerstoff zum Atmen bekommt.
Auf los geht’s los. Mit Regenklamotten ausstaffiert, startet der Aufbruch um 9:30 Uhr
Roadmap: Bad Langensalza-Craula-Brotterrode-Trusetal-Schmalkalden-Themar-Bad Rodach-Weitramsdorf-Tambach-Seßlach-Abkürzung über B4-Busendorf-Breitengüßbach-Autobahn bis Bamberg-Memmelsdorf-Höchstadt-Herzogenaurach-Fürth
Wir pausieren kurz mal in Trusetal am Bergwerk und fahren dann weiter nach Schmalkalden. Schmalkalden ist ein hübsches kleines Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern und einem schönem Marktplatz. Günther hat sich mit seinem Freund Martin ablichten lassen und dann haben wir die osteuropäischen Ragazzis von der original italienischen Eisdiele animiert, doch ihre Stühle, die noch angekettet waren, zu befreien. Ist ja klar, es gab unsere Pezialmenü Kaffee und Eis. Nice!
Weiter ging’s mit unserer persönlichen, überaus schlechtgelaunten Regenwolke nach Bad Rodach und schließlich nach Seßlach, wo wir uns unseren langersehnten Besuch des Marktcafés erfüllten. Es gab – nein – es gab diesmal kein Eis, sondern einen gewaltigen Windbeutel mit Sahne satt und vielen leckeren Erdbeeren.
Nachdem uns das Wetter und vor allem unsere vielschichtige Bekleidung die Besichtigung von Coburg und seines Schlosses Callenberg verleidet hat, haben wir uns entschloßen, husch nach Hause zu fahren. In Breitengüßbach trennten sich dann unsere Wege und ich fuhr der Sonne entgegen. Zwischen Höchstadt und Herzogenaurach konnte ich endlich meine Regenklamotten, die mich treu trocken gehalten hatten, ausziehen und genüßlich weiter Richtung Fürth fahren.
Liebe Leser! Herzlichen Glückwunsch für Eure Geduld. Ihr seid nun am Ende unsere 2024er Thüringen-Tour angelangt und wir verabschieden uns, bis es demnächst heißt „Komm, wir nehmen Dich mit in die Pfalz“
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