Radtour Werra-Obermain (WOM) 2022

Nix wie weg! Das Abenteuer kann beginnen!

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch andere Mütter haben schöne Töchter. Die Pegnitz ist schön und hat mich von Jugend auf begleitet, quasi wie eine Schwester,, die Regnitz ist schön breit und fließt behäbig dahin, die Altmühl, die Bibert, die Aisch. Alle haben sie ihr besonderes Flair. Ebenso ist es mit der uns bisher unbekannten Werra, die ja über viele Jahrzehnte für Gabi und für mich unerreichbar war, da sie in Thüringen lag. Wir haben dieses Jahr eine genußvolle Radtour entlang des Oberlaufes bis nach Bad Salzungen erstrampelt und – wir kommen wieder.

Sonntag, 3. Juli 2022

Um 5:30 bin ich aufgestanden, habe mich gewaschen und habe das Frühstück vorbereitet. Gabi kommt um viertel sieben Uhr dazu. Wir Frühstücken, und anschließend kümmert sich Gabi um den Proviant und ich um die Räderverladung.

Alle Stecker raus, Heizung aus

Los geht‘s um kurz nach Acht Uhr.

Wir fahren auf der A73 bis nach Bad Staffelstein und parken auf dem Parkplatz an der Therme und starten unsere Tour um 10:15 Uhr. Neben uns parkt ein Riesen Wohnmobil ein und wir unterhalten uns mit den Vier worüber, natürlich über’s Radfahren. Im letzten Juli, hat die eine Frau dann erzählt, war es auf der Tour von Füssen über die Alpen zum Gardasee so kalt, daß sie sich vor lauter Frieren mit Handschuhen aus Hundekotbeuteln beholfen haben. Man muß sich nur zu helfen wissen.

Wir starten unsere Tour um 10:15 Uhr und es geht an der Bahnstrecke nach Sonneberg entlang Richtung Wiesen, wo uns, nach wenigen Kilometern, die erste Straßensperre erwartet. Also schieben wir eben.

Obwohl im Örtchen Wiesen ein Fest ist, gönnen wir uns weder Bratwörscht noch Bier und fahren weiter. Nach Wiesen kommt eine ziemlich lange Steigung und ich werde zum ersten mal absteigen. Besser ist das. Das Wetter ist heute ziemlich warm und wir schwitzen doppelt. Zum Einen wegen der Steigung und zum Anderen wegen des warmen Wüstenwindes.

Der Geheimtipp vom Berchfex war „Seßlach“, ein wunderschönes, kleines Örtchen mit stilvollen Fachwerkhäusern und einer altehrwürdigen Stadtmauer. Wir kaufen uns einen Café und einen schönen Vital-Eisbecher im idyllischen Marktcafé und fahren dann weiter nach Gemünda.

Eingang zum Marktcafé
Da muss man durch
Die phänomenale Sachertorte gibt’s leider nur in der Vor- und Nachsaison

Da könnten es wir noch länger aushalten, aber es geht , wie schon erwähnt, weiter an der Rodach entlang, nach Gemünda, wo ich den falschen WOM, nämlich den der Westroute, erwuschen habe, was nicht sehr gut war, vor Allem für mich nicht. WOM ist der Kurzbegriff für „Werra-Obermain-Radweg“.

Daß wir dann quer rüber nach Ummerstadt, daß bereits in Thüringen liegt, über den Berg mussten, war speziell für mich sehr kräftezehrend, was selbstverständlich gleichbedeutend mit schieben war.

In Ummerstadt war wenig los, wenn nicht sogar noch weniger

Nach Ummerstadt kamen wir durch Bad Colberg, das mit einer Terrassentherme und mit Sabine’s Café aufwartete, das wir aber links liegen ließen. Wir waren schon ein wenig kraft- und saftlos, so daß wir beschlossen uns die nächste Bank zu schnappen, die uns auf dem Weg erwartet. Eine wunderbare, schattig gelegene Bank, kurz nach Sabine’s Café wartete schon auf uns und so konnten wir schön Brotzeit machen.

Vor Gauerstadt kamen wir dann zur Gedenkstätte Billmuthshausen. Das Dorf Billmuthshausen wurde 1978 zerstört und seine Einwohner wurden vertrieben, denn es lag direkt an der innerdeutschen Grenze.

Von dem Dorf ist nur noch ein Trafohäuschen, der Friedhof und ein Brunnen erhalten, alles andere wurde gnadenlos dem Erdboden gleich gemacht.

Gedenkstätte Billmuthshausen

Wir sind in Rodach angekommen.

Das Stadttörchen war geöffnet, kein Grund für eine Torschlußpanik
Wir orientieren uns, wo denn unser Quartier sein könnte

Wir müssen noch weiter. Die Straße nach Heldtritt führt bergauf und ist gesperrt. Auf Grund von angeborenem zivilen Ungehorsam ignorieren wir selbstverständlich die Verbotsschilder und fahren durch die Baustelle, auf der ja am Sonntag sowieso niemand arbeitet. Wie gesagt, bergauf und frischer Schotter mögen unsere Räder im Grunde gar nicht, aber was sollen wir machen?

Vor Heldtritt geht’s schön lange bergab und im Ort geht es wieder hinauf. Nach dem Gesetz der selektiven Bosheit liegt unser Quartier nicht nur oben, sondern sogar ganz oben. Doch die Ferienwohnung im Souterrain auf dem Schafberg Nummer 19, wohin man sein Fahrrad auch hinaufschieben kann, ist sehr schön und hatte ein paar sehr nette kleine Willkommens-Überraschungen parat. Kaffeepads, Kaffemaschine, Schokoriegel. 

Gabi nudelt mich, denn es gibt Nudeln mit Pesto und Gurkenstückchen. Ich bin pappsatt. Wir sitzen draussen vor der Tür und wir lesen. Ich lese von Dr.  M. O. Bruker das Buch „Stuhlverstopfung in 3 Tagen heilbar – ohne Abführmittel“, daß in der Ferienwohnung im Regal stand. Dr. B. ist der Meinung daß das alleine mit der Ernährung möglich wäre, in Ausnahmefällen mit Psychoarbeit. Nun denn, ich habe das Buch antiquarisch bestellt. Unser erster Tag neigt sich dem Ende entgegen und wir hoffen auf eine ruhige Nacht und das wir uns nicht über die einzige Zudecke prügeln werden.

Es ist Montag,  der 4. Juli 2022

Es wird heute wieder sommerlich warm. Wir müssen nicht zurück nach Bad Rodach, sondern können, vom Quartier weg gleich zum Werratal-Radweg fahren. Nur 7 km bis Veilsdorf, allerdings erstmal 100 Höhenmeter auf 2 km bezwingen. Oben angelangt sind wir im Landkreis Hildburghausen, also in Thüringen.

Hier beginnt Thüringen. Wir sind ab sofort im Landkreis Hildburghausen

Bad Rodach war bis 1989 vor drei Seiten von dem anderen Deutschland umgeben. Dann wurden wir ab Veilsdorf von einem wunderschöner Radweg bis Hildburghausen verwöhnt. Einfach herrlich. Traumhaftes, warmes Sommerwetter. Der Radweg verlief am Waldrand und war fast durchwegs geteert.

Ein Chiroterium pedalino ritzelum

In Hildburghausen angekommen, haben wir auf dem Marktplatz erst einmal das Rathaus und dann diesen Dinosaurier bewundert. Wir haben uns kein Eis, keinen Kaffee, keine Thüringer Bratwurst und keine Thüringer Klöße gegönnt, jedoch

Klößeteria

wäre es ja ein Wunder gewesen, wenn wir nicht mit der Nase darauf gestoßen werden sollten.

Wir fahren weiter über Berg und Tal, über Gersten- und Rapsfelder so weit das Auge reicht. Vor Grimmelshausen geht’s aufwärts. Oben angekommen, wartet wieder ein Rastplatz auf uns, eine schöne, hölzerne Baude, mit einem Tisch, auf dem frische Blümchen in der Vase standen. Davor war eine Schautafel auf der beschrieben war, wer Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen war, daß sein Hauptwerk „Der abenteuerliche Simplicissimus“ hieß und daß seine Vorfahren eben aus Grimmelshausen stammten.

Wer kennt nicht sein Werk „Der abentheurliche Simplicissimus Teutsch (1668)

Der weitere Weg führte uns hinab nach Kloster Veßra. Wir dachten erst es sei geschlossen, doch das bezog sich lediglich auf das Klostercafé. Also berappten wir zwei mal sechs Euro und gingen rein. Der nette Herr von der Kasse öffnete uns das Tor und wir parkten unsere Velos gepflegt im Klosterhof.

Das Prämonstratenserchorherrenstift Veßra  ist nur noch zum Teil erhalten, also Ruine und ist gleichzeitig ein Freilandmuseum, in dem alte Gemeindehäuser, eine Mühle und Bauernhöfe wieder aufgebaut wurden, nachdem sie zuvor von anderen thüringischen Orten hier her versetzt wurden. Zudem gibt es hier die wunderschönen schwarzen „Thüringer Barthühner“, auch Pausbäckchen gennant, die sogar im Wappen der Grafen von  Hennenberg präsent sind. 

Keine Brathühner sondern Henneberger Barthühner
endlose Weizenfelder
Klosterruine Veßra

Wir fahren weiter und kommen am späten Nachmittag in der Residenzstadt Meinigen an, wo wir erst einmal unser heutiges Zuhause suchen und es in der Eleonorenstraße gegenüber der Deutschen Post finden.

Ein See in der Breitunger Seenplatte
Unser nobles Quartier in der Eleonorenstraße
Unsere Freunde dürfen mit in die Wohnung
Die alte Hauptpost lag genau gegenüber vom Haus Eleonore

Dienstag, 5. Juli 2022

Kurz nach 7 Uhr Morgens ist die Nacht vorbei. Die Küche ist sehr rudimentär eingerichtet, das heißt, es gibt keinen Stöpsel für das Spülbecken, auch kein Spülmittel, keinen Spüllappen und kein Geschirrhandtuch.

Ich improvisiere indem ich einen Untersetzer verkehrt herum auf den Abfluss stülpe, mit Duschdas for Men abspüle und mit dem Badetuch abtrockne. Passt. Wir fahren los, zuerst zu DM um die leeren Wasser-Flaschen abzugeben, da waren pro Flasche 25 Cent Pfand drauf. Ich navigiere uns mit Topo-GPX aus der Stadt heraus, über die schmale Werrabrücke und wir sind sind auf dem Werratal/Radweg, erst einmal Richtung Breitungen. Wir fahren an endlosen Rapsfeldern vorbei und dann an der Kompostieranlage von Meinungen. Als wir da dran vorbei waren, war der Weg nicht nur für die Augen und Ohren ein Genuß, sondern auch für die Nase. Der geteerte Weg führt am Waldrand entlang. Auf der rechten Werra-Seite liegt Jerusalem. Es ist nicht zu fassen. Wir radeln munter über Berg und Tal, stoppen kann uns nur ein Begrenzungspfahl. Dieser kommt dann nach Bad Salzungen Form eines „Verbot für Fahrzeuge aller Art“.

Wo sind wir, da sind wir! In Bad Salzungen
Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt – auch über Felder

Mein Patenkind hat stolz mitgeteilt ihren ersten Zahn verloren zu haben und ihre Mamma schickt davon ein Foto. Ich antworte mit folgender Nachricht: Meine Liebe, herzlichen Glückwunsch zu Deiner hübschen, schaurig-schönen Lücke. Meine erste Zahnlücke hatte ich, als mein Baby-Milchzahn in einer Schokoladentafel stecken blieb. War totaal lustig. Was machst Du denn mit Deinem Zähnchen? Wir sind jetzt gerade in Kieselbach bei Bad Salzungen. Zum Schluß zu mussten wir über den Krayenberg. Der Weg hatte 17% Steigung und das waren ungefähr 170 Höhenmeter auf 1 km. Gabi (mit e-Bike) und ich (mit Bio-Bike) sind nicht erschöpft. Wir sind fix und fertig.

Dann kam Bodo mit dem Bagger

Laß Dich drücken und ich hoffe, daß wir uns so bald wiedersehen, daß ich Deine Zahnlücke bewundern kann. Danke für das lückenhafte Foto😊 Herzliche Grüße auch an Mamma und Babba und Mietzi (ich habe den Namen leider vergessen). Tschau, Tschau, bye bye, auf Wiedersehen. Viele liebe Grüße von Reinhard (Radfex) und von der Gabi (Radhexe)

Signal-Nachricht an Bergfex und Nordfex geschrieben: Moin ihr Fexe, wer Abenteuer sucht findet sie. Nordfex weiss das. Heute sind wir von Meinungen Richtung Bad Salzungen gefahren. In Bad Salzungen wird aber das Gradierwerk, das wir unbedingt besichtigen wollten gerade neu gebaut. Also Baustelle, Umleitung, aber nicht gekennzeichnet.

In dem kleinen, hügeligen Städtchen Bad Salzungen haben wir dann noch unsere Vorräte ergänzt und dann ging das weiter. Das Ziel war unser Quartier in Kieselbach. Aber dass vorher der Radweg nicht mehr befahrbar war, Totalsperrung, nicht nur auf dem Verbotsschild, sondern ganz real, hatten wir natürlich ignoriert. Also sind wir genüsslich durch die Baustelle geschoben. Dann kam eine kleine Steigung von ca. 300 oder möglicherweise auch mehr Höhenmeter auf 2 km. Die Vermieterin meinte, es wären 30%. Meinungen muss man respektieren.

Anbei ein paar Photonen. Liebe Grüße aus Kieselbach am Werratal-Radweg (der ständig bergab verläuft). Sagt man so.

Fahrradfex hat Fussili heiß

Es hätte auch die Talroute gegeben. Die ist aber auch gesperrt und nicht zu passieren. Gut. Wir sind nicht erschöpft. Das wäre ja noch schöner. Wir sind fix und foxi. 

Der Imker und seine flotte Biene waren beide schon über Achtzig.

Es ist kurz vor 22 Uhr. Die Schwalben zwitschern noch fidel und zeigen ihre Kunststückchen. Ich sitze im Studio unterm Dach und schreibe Tagebuch. 

Mittwoch, 6. Juli 2022

Sommerliches, nicht zu heißes Wetter, Fahrradwetter eben.

Frau Imkertochter begleitet uns auf ihrem e-Bike nach Tiefenort, wodurch uns der Krayenberg erspart glücklicherweise erspart blieb. Sehr aufmerksam. Jedoch, ei der Daus, als wir auf dem Kieselweg aus Kieselbach hinauswieselten, habe ich einmal zu viel heruntergeschaltet – da sprang die Kette mir vom Ritzel, was soll ich sagen: Nervenkitzel. Weiter ging“s über geschotterte Feldwege in die Wiege des Kalibergbaus nach Kaiserroda.  

der schwarze Karli

Nachdem wir uns durch Bad Salzungen hindurchgewurstelt hatten, kamen wir nach Barchfeld-Immeldorf, wo man auch Wassersport treiben kann. 

Wir kommen zum zweiten mal nach Meiningen, in die südthüringische Residenzstadt, die uns mit dem Blick auf die Ratsstuben erfreut.

Radstuben mit Fisch – aber leider heute geschlossen.
Kein Schnickschnack, kein Schickimicki, einfach nur LKW

Das war ein Sonderfahrzeugmodell des Standard-LKW’s IFA W50, erkennbar an der geteilten Frontscheibe. Wurde im anderem Deutschland zwischen 1965 und 1990 vom ‚Industrieverband Fahrzeugbau‘ gebaut. Lääääuft.

Schloß Elisabethenburg in Meinungen
Staatsphilharmonie Meinigen mit Englischem Garten

Donnerstag, 7. Juli 2022

Nie stimmt der Wetterbericht, außer heute. Es regnet tatsächlich. Es ist wirklich feucht. Wir bleiben, wie mit dem Vermieter vereinbart, bis 11 Uhr im Quartier und fuhren dann zum Stadtschloß Meinungen, weil es dort das schönste Barockcafé Europas, das Turmcafé im Hessensaal gibt. Leider hatte das Café wegen einer Betriebsversammlung heute geschlossen. Alternativ ließen wir uns das Café Neumann in der Promenade empfehlen, wo es eine leckere Hensen-Jansen-Torte gab, eine luftig, lockere Mürbteig Stachelbeertorte, die ich nur empfehlen kann, vor Allem, weil ich vorher noch nie was von einer solchen Torte gehört habe – unerhört.

Im Henneberger Haus gibt’s lecker Essen: Krokodil in Himbeersoße
Das Krokodilbecken

Wir wollten zum Bahnhof und um dorthin zu kommen fährt man gleich nach dem Henneberger Haus (das mit dem Krokodilteich) durch den prächtigen Englischen Garten, der direkt an das Schauspielhaus anschließt, zum Bahnhof.

Es hat sich eingetrübt und regnet still vor sich hin

Unsere beiden Schätzchen im Rennsteig-Shuttle

Nachdem es den ganzen Vormittag geregnet hatte, haben wir uns entschlossen mit der Bahn, in unserem Fall mit dem Rennsteig-Shuttle zu fahren, die unsere Fahrräder sogar kostenlos mitgenommen hat. Prima Sache. In Hildburghausen haben wir uns dann unter Zuhilfenahme der Fahrrad-Navi-App aus der Stadt navigiert und sind kurz danach an die obere Rodachquelle gekommen, wo wir erst mal unsere Butterbrote verspeist hatten. Schön, daß es an der Quelle eine schöne Schutzhütte gab und wir somit nicht nass geworden sind.

Rodachquelle bei Regen

Die schönste Schutzhütte auf unserer Tour, liegt an der Quelle

In Stressenhausen wurde dann der WOM in die West- und Ostroute geteilt und wir sind die Ostroute gefahren, weil wir nach Bad Rodach wollten. Es ging durch wunderbare Landschaft, die sogenannte Hütelandschaft und kurz vor Bad Rodach kamen wir dann zum ehemaligen Grenzübergang Adelhausen-Rodach.

Auch 33 Jahre später noch unfassbar
Einheitseiche zur Erinnerung an den Tag der Deutschen Einheit

In Bad Rodach hatten wir ein Quartier gebucht und ein paar Tage vorher angerufen, ob wir vielleicht auch 2 Tage bleiben dürften. Wir würden auch mit einer Besenkammer zufrieden sein. Ist ja egal, wenn schon keine Besenkammer, dann eben auf die Baustelle in Paula Aschenbrenner’s alter Wohnung. Wohnen in der Baustelle – geht alles. Das Haus liegt an der Hauptstraße, war sehr laut, wir hatten getrennte Betten in getrennten Zimmern – drollig.

Freitag, 8. Juli 2022

Es regnet nicht mehr und wir können lange schlafen.

Nach dem Frühstück fahren wir mit den Rädern in die Therme, wo ich gefühlt der jüngste Badegast bin. Durchschnittsalter am Vormittag ist 70+. Ich genieße die Wärmebäder, die beiden Biosaunas die 47 und 43 Grad warm sind und setze mich anschließend in’s Thermen-Restaurant mit einer Breze und einem alkoholfreiem Flechterla.

Gabi genießt die Sprudeldüsen und die angebotene Wassergymnastik. Beim Nachhausegehen entdecke ich an der Kasse ein schönes Radtrikot, daß es aber nur noch ich Größe S gibt, was sehr schade ist, denn es ist wirklich zu eng, schade.

Philharmonie Meiningen mit Schloßpark

Wir machen Pause im Kurpark und telefonieren mit meinem Sohn, er ist mit Corona infiziert, die restliche Familie und die Enkelkinder ebenfalls. Sie sind aber bereits auf dem Weg zur Besserung.

Mittags gibt es in Paula’s ehemaliger Küche Rinderknacker mit Brötchen und Salat – das ist leicht und lecker.

Nachmittags machen wir einen Erkundungs-Spaziergang durch Rodach. Nachfolgend ein paar Eindrücke.

Die alte Stadtmauer von Rodach

Markt, historische Gebäude, Rückert-Tafeln, Stadtmauer

Sinnspruch an der Stadtmauer von Friedrich Rückert
Schöne Aussicht bei La Lucciola, dem Italiener „Zum Glühwürmchen“ im Bahnhof von Rodach

Beim Italiener, im Bahnhof von Rodach haben wir sehr lecker unter einem Gobelin, auf dem das letzte Abendmahl von Jesus Christus dargestellt war, gespeist. Jesus hat auf diesem Wandbild aber kein Brot geteilt, sondern eben Pizza.

Jesus mit Piza

Samstag, 9. Juni 2022

Es ist laut an diesem Morgen, der Verkehrslärm beginnt ab 6 Uhr, Auto‘s, Busse, Triebwagen der Bahn, rein zum Supermarkt, raus vom Supermarkt, der alltägliche Lärmpegel weckt uns.

Zum Getränkemarkt rüber über die Straße, Getränkeflaschen abgegeben und drei 0,5 Liter Adelholzener Mineralwasser gekauft. Dann haben wir unseren ganzen Kram in die Satteltaschen verstaut und sind um 10:15 Uhr losgeradelt. Es ist ein Genuß, wieder auf dem Rad zu sitzen und nicht‘s vom Fahrzeuglärm mitzubekommen. Das ist Erholung pur.

Hühner!

Nach Bad Rodach fuhren wir wieder durch Gauerstadt und anschließend durch Bad Colberg, wo wir das Gelände der Kuranlagen mit der Terrassentherme umrundeten, um festzustellen, daß es hier außerordentlich ruhig zugeht.

Weite Felder bei Draisdorf

Auf der letzten Anhöhe, die wir von Draisdorf aus erstrampelt haben, haben wir dann bei dieser wunderschönen Aussicht Brotzeit gemacht. So geht Urlaub!

Anschließend durften wir dann zur Belohnung die sehr lange Abfahrt nach Wiesen genießen, die uns bei der Hinfahrt die erste Fahrrad-Schiebe-Tour eingebracht hatte.

Biotop
Sonnenblumen bis zum Horizont

Vom Örtchen Wiesen waren es dann nur noch 3 Kilometer bis Bad Staffelstein, wo unser Auto stand und dann ging es in einem knappen Stündchen wieder in die Heimat.

Unser Gepäck sollte jetzt noch aufgeräumt werden

Unsere Fahrradreise an Main, Rodach und Werra ist jetzt zu Ende und jetzt genießen wir es auch wieder in einem korrekten Bett zu schlafen und ein paar Tage nicht zu radeln.

Vielen Dank für Dein Interesse und daß Du solange durchgehalten hast.

Ohne Worte

© fexed Juli 2022 by Hondafex

Ende der Main-Rodach-Werra-Tour