Eifelsteig 2023

Tag 1 „Anreise nach Gerolstein“

Samstag, 1. Juli 2023

Um 4 Uhr Nachts träume ich vom Regionalexpress nach Bamberg. Dabei fällt mir im Halbschlaf auf, daß der ja nicht am Bahnhof Klinikum hält, meine Fahrkarte also ab Hauptbahnhof gilt. Also raus, Katzenwäsche, Kaffee und zur S-Bahn nach Bamberg , die vom Klinikum abfährt (allerdings 15 Minuten früher) gelaufen. Die ersten 1400 Schritte hab ich schon mal. Um 5:59 am frühen Morgen geht‘s dann mit der Bahn los.

Günther reist von Bamberg, Thomas von Kibitzreihe und Reinhard reist von Fürth nach Gerolstein an. Die Bahnstrecke Gerolstein ist seit der Katastrophe im Ahrtal (14. und 15. Juli 2021) unterbrochen. Die Strecke wird deshalb mit Schienenersatzverkehr bedient.

Wir übernachten in der Jugendherberge Gerolstein für 35,80€ pro Person mit Frühstück – wohlgemerkt in Einzelzimmern. Das Besondere war zudem, daß die Einzelzimmer 5 Betten hatten. Dank unserer ADAC-Mitgliedschaft müssen wir keinen Aufpreis für Nichtmitglieder bezahlen.

Es ist am frühen Morgen
Impressionen aus der S-Bahn S1 nach Bamberg
Bahnhof Frankfurt-Flughafen
die Jugendherberge in Gerolstein, wo wir viel Spaß hatten
jugendlicher geht‘s nimmer

Heute ist Umsteigetag.. Ich steige in Bamberg, Würzburg, Frankfurt, Köln und Euskirchen um. In Euskirchen treffen wir auf Thomas und gehen in Euskirchen beim Chinesischen Restaurant „Asa Kusa“ zum Mittagessen. Wir aßen alle drei das gleiche, und zwar ein äußerst leckeres Hühnchencurry. Nun fahren wir mit Thomas „gemütlich mit dem Passat und nicht mit dem Schienenersatzverkehr-Omnibus nach Gerolstein.

Wir docken um 15 Uhr in der Jugendherberge an und legen uns erst einmal eine Stunde auf‘s Ohr. Um 17 Uhr treffen wir uns in der Lobby und ziehen los. Einfach ein paar Schritte tun. Wir wollen zur Löwenburg. Die Löwenburg ist in Privatbesitz, aber frei zugänglich und bietet uns einen herrlichen Blick auf Gerolstein, daß vor uns im Tal liegt.

Zurück in der Herberge suchen wir uns ein schönes Tischchen und bestellten uns ein Bier, Brezen mit Butter und Oliven. Und nun vergeht bei schönen Gesprächen die eine um die andere Stunde.

nach Neroth, ja, da wollen wir hin
Blick von der Löwenburg auf Gerolstein
Da hat man den Durchblick, sieht aber nichts.

Tag 2 „Von Gerolstein bis Neroth“

Sonntag, 2. Juli 2023

Etappe 1


Das sind heute 15 Kilometer.

Übernachten werden wir im Hotel „Zur Neroburg“ für 60€ pro Person einschließlich Eifel-Frühstück.

Wichtige Wegpunkte sind die beeindruckenden Kalkfelsen des Heiligensteins, die Büschkapelle mitten im Wald, die sogar geöffnet war, der Abstecher zur Waldkapelle, das Grafenkreuz, das Davitskreuz, der steinerne Wall der Keltenburg Dietzenley mit Aussichtsturm, sowie das Jagdhaus Lemingshöh, daß wir aber nicht zu Gesicht bekamen und schlußendlich noch das Mausefallenmuseum in Neroth. Das Mausefallenmuseum kann leider nur nach Voranmeldung besichtigt werden, doch das Café Mausefalle, wo wir lecker Eierlikörtorte und Stachelbeertorte verputzt haben, tröstet uns mit der in‘s Guinnesbuch eingetragenen größten Mausefalle der Welt und unglaublich vielen Täfelchen mit lustigen Sprüchen, wie zum Beispiel dieser – „Ohne Mäuse ist alles Käse“

Zurück in unsrem Hotel „Zur Neroburg“ ruhen wir uns ein Stündchen aus und gehen dann runter in‘s Restaurant, wo wir ein außergewöhnliches Abendessen vorgesetzt bekommen. Gebratete Avocado mit in roten Beeten eingelegte Gnocchis. Einfach ein Traum. Wir gönnen uns ein paar Zahnputzbecher voll Kölsch und gehen zeitig auf‘s mäusefreie Zimmer um unseren Schönheitsschlaf zu halten.

Weite Sicht vom Aussichtsturm am Dietzenley
die Büschkapelle mitten im Wald

Wie schon im Wanderführer prophezeit, hatten wir heute viel Wald, sehr viel Wald und lange, sehr lange Forststraßen.

Tag 3 „Von Neroth nach Schalkenmehren“

Montag, 3. Juli 2023

Etappe 2

Das sind heute 20 Kilometer.

Wir übernachten heute Abend im Hotel Maarblick für 55,70€ pro Person in 1 Einzel- und 1 Doppelzimmer und das Ganze mit Frühstück und Ausblick – Maarblick eben… Ausnahmsweise ist hier der Name der Pension auch Programm.

Gleich nach dem Frühstück geht es auf den „Nerother Kopf“ mit der „Ruine Freudenkoppe“, dann zur „Neunkirchner Mühle“, zum Gipfel der „Warth“, wir könnten das „Vulkanmuseum“ in „Daun“ besuchen, tun es aber nicht. Wir wandern ein winziges Stückchen den Planetenweg entlang, durchwandern den Kurpark und dann geht es aufwärts zum Gemündener Maar. Von dort geht es weiter bergauf zum zum „Dronketurm“ oder auch Mäuseturm genannt, zur „Kobeslochhütte“ und zur „Rulandhütte“ . Das mit Wasser gefüllte „Schalkenmehrener Maar“ ist etwas versteckt, da müssen wir etwas Achtgeben. So versteckt war es dann auch wieder nicht und wir konnten zwischen den Bäumen und Büschen einen einsamen Ruderer erkennen, der unserem Thomas zum Verwechseln ähnlich sah.

Eifelfex? Eifelfex!
Na denn – einen guten Appetit
geh mer nieber ieber de Brigg
Die Fädige Palmlilie
Eber vom Grill oder lieber Elefant in Himbärsoße
Unterm Leuchtturm ist es dunkel, weil eine leere Scheune kein Dach braucht
Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Laotse
das Gemündener Maar, ein mit Wasser gefüllter Vulkantrichter
der Mäuseturm zwischen beiden Maaren

Tag 4 „Von Schalkenmehren bis Manderscheid“

Dienstag, 4. Juli 2023

Etappe 3

Das sind 15 Kilometer.

Natürlich – es geht bergauf. Wunderschöne Pfade, Gesunde, artenreiche Wiesen, kristalline Felsstrukturen, alpine Steige. Kein Lärm, keine Straßen, einfach nur Ruhe. Nicht mal das Wiederkäuen der Mini-Wasserbüffel war störend. Ich bin sehr glücklich, daß ich das erleben darf. Kurz vor Manderscheid erblicken wir dann die erste Burg. Das war die Oberburg. Wir landen in der Pension am Lieserpfad für 57€ pro Person mit Frühstück in sehr einfachen Einzelzimmern. Das Highlight in meiner Luxussuite, die den Charme einer Gefängniszelle hatte, war allerdings ein funktionierender Wasserkocher und dazu passend gleich ein paar Espressobeutelchen. Da habe ich mich dann sofort bedient, ist doch klar. Wie es halt im Leben so ist: hast Du ein Bad mit Fenster, hast Du dafür eine Küche ohne Balkon. So what.

Abendessen gab es dann im Restaurant zur Alten Molkerei, wo wir lecker Bigos, das polnische Nationalgericht aus Sauerkraut, Schweinebauch, Zwiebeln, Tomaten und vielen Gewürzen aßen und dazu ein leckeres, ebenfalls polnisches Tyskie-Bier tranken.

Blick auf‘s Manderscheider Maar
idyllischer, ruhiger See kurz vor
Trittscheid
erzstiftisch-trierischen Oberburg Manderscheid
gräfliche Niederburg Manderscheid

Tag 5 „Von Manderscheid nach Himmerod“

Mittwoch, 5. Juli 2023

Etappe 4

Heute laufen wir 18 Kilometer und übernachten in der Klosterherberge Himmerod für 58€ pro Person mit Frühstück in Einzelzimmern. Nachdem ich gestern kurz vor Manderscheid Schmerzen in meinem linken Knie bekommen habe, musste ich mich entscheiden. Fahre ich mit Thomas nach Himmerod oder wandere ich mit Günther diese Etappe. Nach ein bis zwei Frühstücksbrötchen mit Nutella und Himbeermarmelade wage ich es, mich auf einen Marsch einzulassen. Am Ende des Tages hatte ich dann 33.493 Schritte auf‘m Tacho, was gleichbedeutend mit 33.493 Nadelstichen ist. Aua in der Eifel. Thomas hatte mir seine restliche Voltarensalbe überlassen, mit der ich dann mein Knie geschmiert habe. Der Weg war ganz toll, ab Manderscheid liefen wir etwa 4-5 Kilometer einen alpin anmutenden, teils drahtversicherten Steig entlang, der dann immer wieder in‘s Tal der „Lieser“ hinunter ging, um sich auf der gegenüberliegenden Seite wieder hochschrauben. Das ging dann öfter so. Immer wieder schöne Brückchen und in der Nähe des Dörfchens „Karl“ war dann Ende. Wegen Forstarbeiten war sowohl der Eifelsteig, als auch der Liesersteig gesperrt.

Das ist die Lieser, sie fließt durch die Eifel und mündet bei Lieser in die Mosel
Doch Günther kann nichts stoppen. Nicht einmal ein Stop-Schild
der ziemlich eingewachsene Eifelsteig

Wie schon immer wieder mal auf unserer Welt-Reise, habe wir das Problem auch diesmal sehr pragmatisch gelöst in dem wir die Sperrung gepflegt ignoriert haben. Das war deshalb möglich, weil es an diesem Tag ziemlich stürmisch war und deshalb von Waldarbeiten nichts zu hören war.

die seit einigen Jahren verwaiste Basilika, in der der einzige verbliebene Mönch, Pater Stephan, ab und zu die Messe liest
Kaum kommt man aus dem Wald, steht man bereits vor dem Portal zum Zisterzienzer-Kloster Himmerod

Tag 6 „Ein Tag in Koblenz“

Donnerstag, 6. Juli 2023

Von Himmerod nach Koblenz

Heute holt uns Gerard vom Kloster Himmerod ab und möchte uns ein bisschen Koblenz zeigen. Gerard spendiert uns eine Sightseeing-Tour durch die Eifel. Ab Cochem fahren wir dann entlang der Mosel nach Koblenz und von da nach Vallendar. Beim Bäcker Geisen holen wir uns einige leckere Stückchen und dann geht‘s hoch zu Gerard auf den Berg. Dort kredenzt er uns eine exzellenten Caffé und wir vernaschen dann unsere mitgebrachten süßen Stückchen.

Wir übernachten in Vallendar im Forum Palotti, also in der Universität, für 62€ pro Person mit Frühstück in Einzelzimmern.

Aussicht auf den Rhein, die Mosel und das „Deutsche Eck“ in Koblenz von Gerard‘s Terrasse aus
das kurfürstliche Schloß am Rhein in Koblenz
Blick von der Rhein-Uferpromenade zur Festung Ehrenbreitstein

Im Biergarten der Koblenzer Brauerei Königsbacher an der Uferpromenade lassen wir uns bei musikalischer Begleitung eines Jugend-Symphonieorchesters ein kühles Bierchen schmecken. Es war ein Ohren- und ein Gaumenschmaus

Nachdem wir Koblenz ausgiebig erforscht hatten, lud uns Gerard am Abend in den Westerwald zum Abendessen im Hotel Hüttenmühle in Hillscheid ein, was wir sehr gerne angenommen haben. Das Hotel liegt mitten im Wald an einem kleinen See, wahrscheinlich ist es eher ein Weiher. Natürlich gab es regionaltypische Küche und zwar einen sehr schmackhaften Aschebraten.

Tag 7 „Rückreise“

Freitag, 7. Juli 2023

in Koblenz und Vallendar

Heute sehen wir uns Koblenz an und fahren wieder nach Hause.

Gipfelfoto am Monte Gerardo
Das kleine Michaeliskappelchen, das Urheiligtum der Schönstattbewegung
Zwei Mammuts und eine Scheibe vom uralten Mammutbaum

Diese Scheibe eines Mammutbaumes stammt von einem 1945 in 2.450 m hohen Gebirgslage der kalifornischen Sierra Nevada umgestürzten Giganten. Der Baum war 31 m hoch und sein Alter geht nach der Jahresringzählung auf etwa 250 v. Chr. zurück. Der Stammdurchmesser soll mit der mittlerweile verwitterten Rinde 6 Meter betragen haben.

Der Bahnsteig 4 in Koblenz von wo aus unser ICE startete, war sehr voll, weil die Züge, die vor unserem Zug fahren sollten, alle Verspätung hatten.

Das war unser Abenteuerurlaub in der Eifel, der Mosel und am Rhein und jetzt sind wir alle wieder daheim. Tschüs bis zum nächsten Mal.

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